Artikel thematischer Schwerpunkt Klausur 2022

Marielies Schopfhauser

"Gesund in Gemeinschaft leben" von unserer JAKOB-Jahresklausur 2022 mit vielen Vertretern unseres Netzwerkes.

„Gesund in Gemeinschaft leben“

… dies war das Moto unserer JAKOB-Jahresklausur 2022 im Haus Subiaco in Kremsmünster. Zusammen mit Jugend- und Bewegungsbischof Stephan Turnovszky und vielen Vertretern unseres Netzwerkes verbrachten wir gemeinsam ein intensives Wochenende.

Mit dabei Referentin Mag. Alexandra Wanker, BEd, die Beratungspsychologin, Coach und Elementar- und Sonderpädagogin in Wien ist. Durch ihre natürlich-herzliche Art und ihre große fachliche Kompetenz ermöglichte sie sehr einfühlsam eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema.

Zusammenfassend hat Sie uns dankenswerter Weise hier zur Verfügung gestellt:

Gesunde Strukturen fördern gesunde Beziehungen, ein gutes Arbeitsklima und in der Kirche vor allem ein gesundes geistliches Klima.

Wir leben nicht für uns allein, wir sind immer in Beziehung zu jemandem oder zu etwas. Wirhaben eine Position innerhalb einer Gemeinschaft, wir leben, arbeiten und beten gemeinsam und Jesus ist unser Zentrum, unsere Mitte, der Grund unseres Seins. Er ist unser Fundament und auf Ihm, dem Felsen, bauen wir unsere Gemeinschaftsstrukturen, definieren unsere Werte und formulieren unsere Ziele. Wir wählen ein gemeinsames Gut. Manche Personen innerhalb unserer Gemeinschaften werden persönliche Freunde, andere sind Weggefährten. Zusammen sind wir unterwegs, um dieses Gut zu verwirklichen.

In funktionierenden christlichen Gemeinschaften gibt es Strukturen und Hierarchien. Das ist wichtig und wertvoll, solange sich die Autoritäten als Diener der Gemeinschaften und deren Mitgliedern wissen – als Hüter des gemeinsamen Gutes, als Nachfolger Jesu.

Dabei ist es wichtig authentisch und transparent zu sein, um Hilfe bitten zu können, ein gutes Team um sich zu scharen und eine wertschätzende Feedback- und Fehlerkultur zu leben. Um Vergebung zu bitten und sie zu gewähren sind zutiefst christliche Eigenschaften, die nicht Halt machen vor dem Ansehen oder der Funktion eines Menschen. Im Gegenteil, je größer die Verantwortung, desto wichtiger ist es an Schwächen zu arbeiten und für Fehler um Vergebung zu bitten. Dazu braucht es Hilfe von anderen Menschen.

Kooperation, Transparenz, Authentizität, Wohlwollen, gutes übereinander Sprechen, Hilfsbereitschaft, Lernbereitschaft, Offenheit und Achtung vor der Würde jeder Person sind Grundpfeiler gesunder Gemeinschaften.

Als Gemeinschaften sind wir immer gerufen voneinander zu lernen, gegenseitig unsere Stärken wahrzunehmen, lobend anzusprechen, uns voneinander Hilfe im Leib Christi zu holen und füreinander zu beten.

Diese Haltung bewahrt uns davor nur mehr uns selbst zu sehen und in geistlichen Stolz zu verfallen, der uns in Hochmut, Elitedenken und in letzter Konsequenz in missbräuchliche Strukturen führt.

Vielfalt ist kostbar – ja, zugegebenermaßen manchmal anstrengend.

Wenn Christen jedoch in einem aufrichtigen und ehrlichen Miteinander, im Austausch, in gegenseitiger Wertschatzung und Achtung auf verschiedenen Wegen Christus nachfolgen, dann wird Reich Gottes unter uns sichtbar!

(Mag. Alexandra Wanker, BEd)